Streitigkeiten beim Wiederaufbau – Küstenschutz in Otsuchi
ein Artikel von Prof. Yu Nakai (University of Tokyo Graduate School of Engineering Sciences, Institut für Soziale Infrastruktur | EA Association)
Schon im September 2011 hatte die Regierung in Tokyo beschlossen, an der Sanriku Küste zum Schutz der Siedlungen an der Küste bis zu 14,7 Meter hohe Betonwälle zu bauen. In Otsuchi sollten 14,5 m hohe Betonmauern gebaut werden. Zunächst war die Bevölkerung mit dem Vorhaben einverstanden, versprach diese Mauer doch Schutz und das Bauland direkt am Meer wurde nicht wertlos, die Chance, dort wieder zu bauen war gegeben. Aber im Laufe der Zeit wurden die Überlegungen und Gedanken der dort lebenden Einwohner deutlicher. Die hohen Betonmauern sind im Falle eines Tsunami immer noch nicht sicher, verleiten aber die Bevölkerung, nicht auf Anhöhen zu fliehen. Das größte Problem sind die Kosten – aber Betonwälle sind auch eine Katastrophe für die Biodiversität und das Ökosystem: Berg-Fluß-Küste.
Während unseres zweiwöchigen Aufenthaltes in Otsuchi (12.9. bis 24.9.) werden wir intensiv über die Probleme und die unterschiedlichen Meinungen sprechen.